David Köster ist einer der renommiertesten Landschaftsfotografen Deutschlands, der für seine atmosphärischen Naturbilder bekannt geworden ist. Seine künstlerische Arbeit wurde vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet und wird weltweit durch Agenturen, Verlage und Unternehmen genutzt. Als Bildjournalist schreibt er über Fotografie- und Reisethemen für Magazine im In- und Ausland. Seine Erfahrung gibt David auch in seinen beliebten Fotoworkshops und in seinem neuen Buch weiter. David Köster spricht mit uns über seine Arbeit, seine Erfahrungen mit Urheberrechtsverletzungen und seine Zusammenarbeit mit LAPIXA.
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Zur Fotografie bin ich durch meine große Begeisterung für die Natur und das Reisen gekommen. Schon als Kind habe ich Magazine wie GEO oder National Geographic verschlungen und mir gern Naturdokumentationen angesehen. Ein anderer Einfluss ist die Romantische Malerei mit Künstlern wie Caspar David Friedrich, für die ich von klein auf ein Faible hatte. Da ich ein kreativer Mensch bin, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwann selbst anfing, meine Eindrücke in der Natur visuell festzuhalten.
Gibt es etwas, was du mit deinen Bildern erreichen möchtest?
Wichtig ist mir, dass ich emotionale Bilder erschaffe, die Gefühle und Stimmungen transportieren. Meine Arbeiten sollen etwas beim Betrachter auslösen, in ihm Sehnsucht und den Wunsch wecken, selbst einmal an diesen Ort zu reisen. Außerdem hoffe ich natürlich auch immer, mit meinen Bildern für den Schutz unserer einzigartigen Erde werben zu können.
Du hast einen sehr eigenen, malerischen Bildstil. Wie ist deine Herangehensweise, um diese Art der Fotografie zu kreieren?
Charakteristisch für meine Bilder ist meist eine Kombination aus epischen Landschaften, atmosphärischen Lichtstimmungen und dramatischen Perspektiven. Um diese Elemente einsetzen zu können, überlasse ich ziemlich wenig dem Zufall. So verbringe ich bereits vor dem eigentlichen Fotografieren einige Zeit mit Planung und Locationscouting. Einmal vor Ort nehme ich mir auch viel Zeit, spannende Perspektiven und Kompositionen zu finden und auf das richtige Licht zu warten. Wie ich im einzelnen vorgehe, beschreibe ich übrigens ausführlich in meinen neuen Landschaftsfotografie Buch. Buch Landschaftsfotografie .
Ja, leider musste ich in der Vergangenheit immer wieder feststellen, dass meine Fotos ohne mein Wissen, geschweige denn mein Einverständnis genutzt worden sind. Meist habe zufällig davon erfahren, weil es mir selber aufgefallen ist oder mich andere darauf aufmerksam gemacht haben. Wenn es sich um kommerzielle Nutzungen gehandelt hat, habe ich den Verletzter angeschrieben und um Nachlizenzierung gebeten. Meist nur mit bedingtem Erfolg. Oft löscht der Verletzter ganz schnell das Foto und will von all dem nichts gewusst haben (Lieblingsausrede: der Praktikant hat´s verbockt). Manch einer reagiert auch gar nicht. Nur die wenigsten haben dann tatsächlich auch für die Bildnutzung nachträglich bezahlt.
Wie bist du auf LAPIXA gekommen und wie hat sich die Zusammenarbeit entwickelt?
Anfang des Jahres wurde ich von LAPIXA kontaktiert. Einerseits kam das wie gerufen, andererseits war ich anfangs etwas skeptisch. Ich habe mir euren Dienst einmal etwas genauer angesehen und auch mit Wettbewerbern verglichen. Schließlich habe ich mich zu einer Zusammenarbeit entschieden und bin heute, einige Monate später durchaus angetan. Zunächst war ich begeistert von der detektivischen Qualität eurer Bildsuche-Engine: Schon in den ersten Wochen habt ihr mehrere tausend Matches gefunden. Ehrlich gesagt war ich erstaunt bis erschrocken, wie viele meiner Bilder unrechtmäßig verwendet werden. Zumal unter den Rechteverletzern auch Unternehmen waren, die es besser wissen müssten wie Agenturen oder Reiseveranstalter. Das habe ich so nicht erwartet. Tatsächlich konnten bereits einige Fälle erfolgreich abgeschlossen werden und haben im Ergebnis zu einer Auszahlung im vierstelligen Euro-Bereich geführt. Für einige Monate Zusammenarbeit ein wie ich finde sehr erfreuliches Ergebnis. Zumal mir diese Umsätze ohne LAPIXA gänzlich entgangen wären bzw. ich von den Bildnutzungen gar keine Kenntnis erlangt hätte.
Wie aufwändig findest du das Handling bei LAPIXA?
Eigentlich gar nicht aufwändig, sondern eher recht komfortabel. Der Bildupload erfolgt denkbar einfach und flexibel über verschiedene Kanäle. Das Dashboard verschafft einen prima Überblick über gefundene Bilder und den Bearbeitungsstand aller Fälle. Alle Aktionen sind mit ein paar Mausklick zu erledigen. Einfacher kann man sich als Fotograf keinen Überblick über die Verbreitung der eigenen Bilder im Netz verschaffen und seine Urheberrechte wahrnehmen.
Hast du Empfehlungen für andere Fotografen bei Urheberrechtsverletzungen?
Ja, ich kann nur alle Fotografen dazu ermuntern, Urheberrechtsverletzungen nicht einfach hinzunehmen und LAPIXA einmal auszuprobieren. Einen Versuch ist es allemal wert, zumal der Dienst kostenlos ist und daher keine finanziellen Risiken bestehen. Ein moralisches Problem habe ich übrigens nicht. Schließlich wird – nicht selten auch bewusst und vorsätzlich – unser geistiges Eigentum und unsere Arbeit gestohlen. Bilderklau ist kein Kavaliersdelikt und auch ein wirtschaftliches Problem für Berufsfotografen, die hier um den Lohn ihrer Arbeit gebracht werden. Je mehr Fotografen sich beteiligen, umso größer die Aufmerksamkeit für das Thema Bilderklau und damit auch die Chance, dass sich irgendwann eine größere Sensibilität in der Öffentlichkeit entwickelt.
Das neue Jahr steht vor der Tür, was sind deine Pläne, worauf freust du dich am meisten?
Zunächst freue ich mich riesig auf die Veröffentlichung meines neuen Landschaftsfotografie Buchs. Es wird am 7.1.19 im Humboldt Verlag erscheinen und ist dann überall im Buchhandel erhältlich. Außerdem bin ich gerade dabei meine internationalen Touren zu planen. Auch ist das nächste Buchprojekt schon in der Pipeline. Auf Grund der tollen Resonanz werde ich auch mein Workshop-Programm weiter ausbauen. Ich werde mich also auch in 2019 nicht über Langeweile beklagen können. Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg bei deiner Arbeit!